Sakine Cansız (Sara), eine Frau, eine Revolutionärin, eine Aufständische mit roten Haaren. Die Kurden sagen «sie ist unsere Rosa Luxemburg». Vielleicht hat sie sich mit ihren eigenen Worten «Mein ganzes Leben war ein Kampf», am Schönsten und Besten beschrieben. Das Leben unserer Sakine, also unserer Sara, ist wie das Bild aller Frauen, die im Mittleren Osten gelebt haben. Der Name aller Frauen, die sich gegen Verfolgung, Faschismus, gegen Grobheit aller Art und gegen die Dunkelheit im Mittleren Osten aufgelehnt haben, ist Sara. Nicht nur für Frauen, sie ist auch das Symbol der Geschwisterlichkeit gegen die, die Feindschaft unter den Völkern in ihrer Heimatregion geschürt haben. Symbol gegen die, die ethnischen Nationalismus hervorheben, gegen die, die Identitäten gegeneinander auflehnen lassen und gegen alle Massnahmen, die Menschen als die «Anderen» stimmen. Sara ist auch das Symbol der Frauen, die daran geglaubt haben, wie auch sie selbst, dass der Kampf der Frauen bindend unter den Völkern ist, Geschwisterlichkeit erschafft und auch zur Brücke der Liebe wird. Dies hat sie mit ihrer Haltung gelebt.
Aber nicht nur das. Sara war auch der Name der freien Frau gegen das Grauen im Mittleren Osten im Namen der Religion, gegen den Genozid der Völker und Frauen in Namen der Religion und gegen die Erschaffung des Faschismus in Namen des Glaubens.
Sara ist zugleich auch der Schrei der Freiheit ihres Volkes, des kurdischen Volkes. Des Volkes, das aus der Geburtswiege der Menschheit stammt, dass aus der Geografie stammt, in der die Menschheit, mitunter zum ersten Mal in Mesopotamien, auf Kultur stiess. Des Volkes, dass historischen Widerstand leistete, das produzierte, das daran glaubt, dass der Mensch und die Natur miteinander leben müssen. Des Volkes das erklärt, dass Frieden und Gerechtigkeit Basis der Freiheit sind. Sie hat in einer Geografie, in der seit Jahrhunderten Krieg und Genozid herrschen, erklärt: «mein grösster Traum ist Frieden auf der ganzen Welt». Sara ist der Name der Kultur, die trotz dem, dass sie Kurdin und Qizilbaş (Alevitin) war, sich als Weltbürgerin angesehen hat.
Sakine Cansız, die rothaarige Frau. Sie ist das lila Symbol der Eleganz, der Toleranz, der Einheit und des Widerstandes gegen die Ungerechtigkeit. Genau weil sie diese Werte verteidigt hat, wurde sie vom Faschismus des türkischen Regimes ermordet.
Sakine Cansız ist nicht nur von den Menschen im Mittleren Osten, sondern auch Symbol aller, die gegen den Nationalismus in allen Ecken unserer Welt, gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen Faschismus im Namen der Religion; Frieden, Geschwisterlichkeit und Freiheit sagen. Sakine Cansız ist die Identität in der sich die treffen, die «auch ich bin Mensch» sagen und auf der Seite der Menschheit die Stellung der Freiheit gewebt haben. Gegen das patriarchale Gedankengut, dass unsere Welt verschmutzt, das Feindschaft schürt.
Genau aus diesem Grund ist das Sakine Cansız Frauen- und Kulturfestival nicht nur für Frauen die Widerstand leisten; es ist ein Aufruf an alle Menschen die gegen Nationalismus, Rassismus, Fundamentalismus und Sexismus sind. Wir brauchen einen gemeinsamen Weg, eine Gemeinsamkeit. Aus diesem Grund wird unser Festival ein bedeutsamer Atemzug auf dem Weg unserer Freiheit.